IT-Pieces! – photographed by Marouan Arbiti

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photo: GUCCI Men’s Cruise 2017 Lookbook
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photo: GUCCI Spring/Summer 2017 Lookbook

Instagram, Snapchat & Co. Die
sozialen Medien sorgen für rasante Bewegungen in der Mode.

Mode ist schnelllebiger denn je. Bevor wir die Kollektionen auf dem Runway bestaunen dürfen, sehen wir einige It-Pieces bereits an Chiara Ferragni und anderen Modesternchen. Wenn die Klamotte dann ein halbes Jahr später in den Stores hängt, haben sich viele bereits satt gesehen. Erblüht ein neuer Trend, so stürzen wir uns gleich auf diesen. Wir wollen es gleich zur Schau stellen und Teil von dem Neuen sein. Dies führt schnell zu einer Überflutung dieser Trends auf unseren Social Media Kanälen, so dass wir uns viel zu früh satt sehen.
Ist ein Trend angekommen, so ist der morgen schon wieder Out. Darf man Trends noch genießen? Oder ist man gleich uncool, wenn man den Sprung von In zu Out verpasst?

Durch die rasante Modebewegung unterliegt man einem erheblichen Stresspegel. Wir müssen alle schneller handeln. Sowohl die Modehäuser, Redakteure als auch der modebewusste Endverbraucher. Wo bleibt die Zeit die Mode zu genießen?

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Gibt es ein gehyptes It-Piece, so sehen wir es auf jedem dritten Bild unserer Instagram Timeline. Und man fragt sich, ist es noch cool genug? Darf man es noch tragen? Oder ist es bereits ausgelutscht.

Man hat das Gefühl man muss schneller sein, als andere, bestmöglich der Erste! Denn morgen könnte der Trend schon wieder vorbei sein und prompt verschwindet das gute Stück in der dunkelsten Ecke unseres Kleiderschranks… oder auf Kleiderkreisel. Doch wann ist dies so weit? Und wer entscheidet wann ein Trend Out ist?

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Beispiele solcher Blitztrends die mir aufgefallen sind: Tommy Hilfiger Vintage, Patches, die Farbe Rosa, oder aber das schlichte weiße T-Shirt das nichts als die Initialen des italienischen Designer Labels G-U-C-C-I trägt.

Besonders bei so teuren Pieces tut es schon weh, wenn man sich fragen muss: Ist es schon ausgelutscht?  Ich hatte solch einen Moment mit meinem Gucci T-Shirt und muss sagen, ich habe dem T-Shirt nicht den ehrenhaften WOW-Moment gegeben, welches es verdiente. Auch wenn ich für das hübsche Teil keine 320 Euros regnen lassen musste, ist es trotzdem ärgerlich sich mit solchen Gedanken auseinanderzusetzen.

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Das T-Shirt habe ich nun seit Dezember. Ich wollte es mir für einen beonderen Anlass aufheben, da bot sich die Berliner Fashionweek
im Januar bestens an. 
Als dem hübschen Teil dann endlich der besondere Tag gebührte, zum aller ersten Mal ausgeführt zu werden und voller Glanz die grauen Straßen Berlins zu erhellen, hat es nicht die Anerkennung von mir erhalten, welche es verdiente.

Ich trug es zum aller ersten Mal und war verunsichert. „Ist es schon ausgelutscht?“ Zu häufig schon runtergescrollt auf Instagram & Tumblr, hörte ich plötzlich das Halleluja des T-Shirts nicht
mehr.

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Auf der Berliner Fashionweek liefen mir einige entgegen, die das selbe T-shirt trugen. Männer und Frauen. Jeder von uns hatte es völlig anders, auf seine ganz eigene Art und Weise kombiniert. Wir waren nicht zu vergleichen. Zurück zur Frage: Darf man Trends noch genießen? Wann haben sie sich ausgetragen? Und wer entscheidet das?

DU!
Gerade in der heutigen rasanten Modebewegungen darf man Trends nicht zu ernst nehmen. Regeln gibt es spätestens nicht mehr seit der Punk Hochglanzmagazine erreicht hat. Wenn Du dein It-Piece noch mit Liebe trägst, dann mach es zu deinem Eigenen. Trag es mit Freude, und lass dir deinen WOW-Moment nicht nehmen nur weil es andere schon vorgemacht haben. It-Pieces machen uns nicht aus, wir machen It-Pieces aus und das jeder von uns auf seine ganz eigene Art & Weise.

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photos by Marouan Arbiti

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